Mittwoch, 25. Juli 2007

CSR – beyond compliance

SustainAbility, einer der globalen Nachhaltigkeitspioniere, der in Partnerschaft mit UNEP und anderen Einrichtungen immer wieder Studien zur Nachhaltigkeit erstellt und aufzeigt, wie Nachhaltigkeit in die tägliche Praxis umgesetzt werden kann, erwähnt in einem seiner Podcasts die Ergebnisse einer Untersuchung über den Einsatz von CSR. Dabei wird darauf hingewiesen, dass viele Firmen, die CSR (Corporate Social Responsibility) zuerst nur als die Notwendigkeit gesehen haben, mit bestehenden Gesetzen in Einklang zu sein (=compliance), in der Zwischenzeit erkannt haben, dass durch den partnerschaftlichen Umgang mit Kunden und Lieferanten (=den Stakeholdern des eigenen Unternehmens), die Herausforderung eine völlig andere geworden ist. CSR trägt dazu bei, nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Ähnliches lässt sich auch in einem Artikel des Harvard Business Manager vom Juli 2007 nachlesen. Im Gespräch erläutert Toyotas CEO Katsuaki Watanabe den „Toyoto-Weg“, der trotz langjähriger Praxis erst vor wenigen Jahren schriftlich festgehalten wurde. Er enthält zwei Säulen, den kontinuierlichen Fortschritt und den Respekt für Menschen. Beim Respekt für den Menschen artikuliert Toyota, dass die Firma Verantwortung für ihr Handeln übernimmt und ihr Bestes gibt, um gegenseitiges Vertrauen zu schaffen. Der kontinuierliche Fortschritt beinhaltet eine langfristige Perspektive und eine Vision. Dies trägt zu dem Erfolg bei, den Toyota nun seit Jahrzehnten hat. Watanabe meint abschließend: „Wir haben kein Genie in unserer Organisation. Wir machen nur das, was wir für richtig halten, und versuchen dabei Tag für Tag, Kleinigkeiten zu verbessern. Doch wenn sich sehr kleine Verbesserungen 70 Jahre ansammeln, dann werden sie zu einer Revolution“.

Das, was Toyota in seinem Zwei-Säulen-Konzept niederschreibt, hat sehr viel mit dem zu tun, was CSR bedeutet. Für mich zeigt sich, dass CSR ernst genommen weit mehr ist als das Marketing-Tool bzw. die CSR-Etikette, die sich manche Unternehmen heute auf ihre Öffentlichkeitsarbeit kleben wollen. Die Frage, ob das Konzept des verantwortungsvollen Umgangs mit den Stakeholdern, von denen die Mitarbeiter die ersten und – weil für den langfristigen Unternehmenserfolgt die wichtigsten Stakeholder sind – wirklich verstanden und gelebt wird, stellt sich sehr schnell. CSR bedeutet unter anderem, den Mitarbeitern Verantwortung zu übertragen – im Extremfall so viel, dass sie - wie bei Toyota - die gesamte Produktion zum Stillstand bringen können. Hier zeigt sich, ob CSR angekommen ist und „beyond compliance“ geht, d.h. über die – eigentlich selbstverständliche Einhaltung von gesetzlichen Verpflichtungen.

Link: http://www.sustainability.com/podcasts/podcasts.xml
JUFR - 6. Aug, 13:12

CSR ist doch mehr...

Du hast natürlich recht wenn du schreibst, dass csr mehr als eine Werbeplakette seien sollte. Aber CSR hört auch nicht bei den eigenen Mitarbeitern auf. CSR kann nur durch ein Nachhaltigkeitsmanagement wahrgenommen werden, dies betrachtet alle drei Säulen der Nachhaltigkeit. Meiner Meinung nach haben Unternehmen schließlich auch Verantwortung für die Menschen und die Natur, welche von ihrem betroffen ist ohne direkt für sie zu arbeiten. Interessant dazu ist auch: http://www.leuphana.de/umanagement/csm/content/nama/downloads/download_publikationen/forumCSRinternational09_Schaltegger.pdf


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