Freitag, 15. Juni 2007

Bio boomt!

Bio boomt, lautet die Schlagzeile in einer heutigen Gratiszeitung. Und der Untertitel dazu – weil wir alle klüger werden. Im Inneren berichtet das Blatt, dass einer Statistik der Agrar Markt Austria zufolge der Konsum von Bio-Produkten seit 2003 um mehr als 35% zugenommen hat. Laut Umfrage greifen schon 87% der Österreicherinnen und Österreicher regelmäßig zu Bioprodukten, auch wenn sie teurer sind. Vor allem Milch, Eier und Erdäpfel aus biologischem Anbau werden bevorzugt. Ein Ende des Booms ist nicht erkennbar, mehr als 77% der Konsumentinnen und Konsumenten wünschen sich ein noch größeres Bioangebot.

Gleichzeitig mit diesem Umfrageergebnis fallen mir zwei Artikel ein, auf die ich in den letzten Tagen gestoßen bin. Im ersten Beitrag stand, dass China ein Hoffnungsmarkt ist, weil immer mehr Bioprodukte in großem Ausmaß in China produziert werden. Der zweite Beitrag berichtete, dass es in der Steiermark zu wenig Biobauern gibt und die Landwirtschaftskammer wirbt, dass mehr Landwirte auf diese umweltverträgliche Produktionsform umsteigen.

So positiv der Boom an Bioprodukten in Angebot und in Nachfrage ist, so ist doch weiterhin (oder mehr als bisher?) der gesunde Menschengestand gefragt. Es gibt etliche Studien, die nachweisen, dass der Vorteil der niedrigeren Schadstoffbelastung und Energieintensität durch eine Transportentfernung von mehr als 70 bis 100 km gegenüber konventionell produzierten Lebensmitteln aus der Region verloren geht.

Als Konsument ist man auch bei Bioprodukten gefordert, auf die Herkunft zu schauen. Denn sonst weicht das gute Gewissen, bio gekauft zu haben, schnell der Ernüchterung, dass die Bioprodukte um die halbe Welt gekarrt wurden und damit mehr Umweltbelastung verursacht haben, als sie eigentlich einsparen sollten!

EZA
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